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Tony Rinaudo, „Waldmacher“ in der Sahelzone, Träger des „Alternativen Nobelpreises“ 2018 – Veranstaltung am 13.6.

Die Hausgemeinschaft lädt herzlich ein zu einem Vortrag von Dr. M. Falkenberg über den Alternativen Nobelpreisträger 2018, Tony Rinaudo, am 13.6.2019 ab 19:30 h in unserem Gemeinschaftsraum (Anfahrtbeschreibung) ein. Tony Rinaudo entwickelte Farmer Managed Natural Regeneration, eine Methode zur Wiederaufforstung für von Wüstenausbreitung betroffene Regionen Afrikas.

Tony Rinaudo

Dr. Falkenberg von der Regionalgruppe FMNR Bielefeld der Hilfsorganisation World Vision gehörte zu denjenigen, die ihn für diesen Preis vorschlugen. Er wird uns über diese revolutionäre Arbeit und die Person Rinaudo berichten. Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.

Es war einer dieser kleinen Zufälle, aus denen manchmal Großes entsteht: Es war im Jahr 1983. Der Australier Tony Rinaudo, damals 26 Jahre jung, stand mit seinem Allrad-Wagen am Rande einer Straße im südlichen Niger. Drei Jahre zuvor war der Agrarökonom mit einer kleinen christlichen Nichtregierungsorganisation in die Sahelzone gekommen, um die Ausbreitung der Wüste aufzuhalten.

Der Kampf gegen die Wüstenbildung, gegen Abholzung und Bodenerosion ist eine der größten Herausforderungen in Afrika, insbesondere in der Trockenzone zwischen Somalia und dem Senegal. Nur Bäume können letztlich die Austrocknung stoppen.

Auswahl der Baumstümpfe für die Regeneraton

So kniete Rinaudo an jenem Morgen vor den Reifen seines Geländewagens, um Luft abzulassen für die Fahrt durch den Sand. Da fiel sein Blick auf einen Baumstumpf, der aus der Ferne tot und unnütz aussah. Als Rinaudo genauer hinschaute, sah er junge grüne Triebe, die aus dem Stumpf keimten. Er verstand: Das war kein totes Holz, das da aus dem Sand ragte. Das Wurzelwerk lebte und ließ trotz größter Trockenheit neue Zweige entstehen. „Mir wurde plötzlich klar, dass im Wurzelwerk dieser Stümpfe eine enorme Kraft steckt“, sagt Rinaudo. Aus dieser Erkenntnis entwickelte Tony Rinaudo  die Methode FFMN für die ihm  2018 der Alternative Nobelpreises wurde.

„Wir ehren und unterstützen mutige Menschen und Organisationen, die konkrete Lösungen für tiefgreifende globale Probleme anbieten“, heißt es bei den Organisatoren des Alternativen Nobelpreises in Stockholm. Offiziell heißt der Preis „Right Livelihood Award und wird seit 1980 jedes Jahr Anfang Dezember verliehen. Diese Ehrung begann  in Bielefeld – sonst nicht unbedingt der Nabel der Welt – bei der Regionalgruppe FMNR Bielefeld der Hilfsorganisation World Vision, die der leitende Logopäde Karsten Berends und Dr. Martin Falkenberg des ZAR Bielefeld  gegründet haben, um  Tony Rinaudos Arbeit zu unterstützen und die ihn für den  Alternativen Nobelpreises vorgeschlagen haben.

Bildnachweise: 1 – mit Genehmigung von World Vision, 2 – Tony Rinaudo via Wikipedia, Creative Commons Attribution-Share Alike 1.0 Generic license